Rundfunksendestelle Jülich
Auf dem Gelände des Brainergy Park Jülich erstreckte sich von 1956 bis Ende 2009 die Rundfunksendestelle Jülich, von der aus die Programme der „Deutschen Welle“ in die ganze Welt ausgestrahlt wurden. Die Kurzwelle bot vor der Zeit der Digitalisierung und der Satellitenkommunikation die Möglichkeit Rundfunk weltweit auszusenden. Sie eignete sich besonders für die Ausstrahlung von Inhalten und politischen Botschaften in Überseegebiete oder in andere politische Systeme, die westlichen Einflüssen ablehnend gegenüber standen.
So war die Deutsche Welle, deren Redaktion in Köln ansässig war, in der Nachkriegszeit des Zweiten Weltkriegs ein wichtiges Medium, um politische Botschaften der „freien westlichen Welt“ ins Kerngebiet der Warschauer-Pakt- Staaten sowie in Krisenherde des Ost-West-Konflikts zu senden. Auch versorgte sie Menschen, die sich im Auftrag der deutschen Regierung, der Wirtschaft oder der Diplomatie in afrikanischen, asiatischen oder amerikanischen Ländern und Staaten aufhielten, mit politischen und kulturellen Inhalten aus ihrer Heimat.
Die Ausstrahlung erfolgte überwiegend über Richtantennen, die zwischen den insgesamt 34 Sendetürmen mit einer Höhe von bis zu 100 Meter gespannt waren. Das Antennengelände belegte zwischen den Ortslagen Jülich-Stadt, Broich und Mersch drei Flächen von je etwa 1 km Länge und etwa 100 m Breite.
Die Deutsche Welle beendete ihre Kurzwellenaussendungen in Jülich Ende 1996. Bis zum Jahre 2009 wurde die Anlage dann von 50 verschiedenen Rundfunkanbietern für Aussendungen genutzt. Ende 2009 wurde die Sendestelle, die sich im Besitz und im Betrieb der Deutschen Post, später der Deutschen Telekom befand, aufgegeben. Die Antennenanlage wurde in den Jahren 2010 bis 2014 abgerissen.
Der übrig gebliebene Gebäudekomplex mit Senderhalle und Nebengebäuden fällt bis Ende 2022 dem Abriss anheim.